Bonn. Wegen der versuchten Bombenanschlags vom Bonner Hauptbahnhof und dem vereitelten Attentat auf einen Pro-NRW-Politiker hat die Bundesanwaltschaft Anklage gegen vier mutmaßliche Islamisten erhoben. Marco G. soll zudem einen Mordanschlag auf den Pro-NRW-Vorsitzenden in Leverkusen geplant haben.
Marco G., ein in Oldenburg geborener und in Essen radikalisierter Islamist, und seine drei Komplizen Enea B., Koray D. und Tayfun S. müssen sich vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf wegen des versuchten Bombenanschlags auf den Bonner Hauptbahnhof und eines vereitelten Attentats auf den Vorsitzenden der Partei Pro NRW verantworten.
Generalbundesanwalt Harald Range hat gegen die vier Männer Anklage wegen versuchten Mordes und der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung erhoben.
Im Zentrum der Anklage steht Marco G.. Zumindest den gescheiterten Anschlag auf den Bahnhof am 10. Dezember 2012 hat er im Alleingang geplant, wie die Ermittlungen ergeben haben. G. habe an diesem Tag gegen 13 Uhr eine selbstgebaute Bombe auf dem Bahnsteig 1 in einer Sporttasche platziert.
„Nach seinem Plan sollte die Explosion des Sprengsatzes spätestens durch einen zeitgesteuerten Zündmechanismus ausgelöst werden und möglichst viele Menschen töten“, so die Anklage. Dass es nicht dazu gekommen ist, lag nach den Ergebnissen der Fahnder entweder an einem Konstruktionsfehler des Sprengsatzes oder einer instabilen Zündung.
Mordplan gegen Pro-NRW-Chef
Auf die Spur der Vier kamen die Ermittler aber erst vier Monate später. Am 13. März letzten Jahres konnten sie nach eigener Einschätzung im letzten Augenblick verhindern, dass die Beschuldigten den Chef der rechtspopulistischen Partei „Pro NRW“, Marcus Beisicht, töteten.
Motiv der Islamisten sei gewesen, die im Wahlkampf durch Pro NRW zur Schau gestellten Mohammed-Karikaturen mit Anschlägen in Deutschland zu beantworten. Zudem seien sie durch eine Videobotschaft der „Islamischen Bewegung Usbekistan“ ermuntert worden.