Essen. In NRW steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen. Das Gesundheitsministerium ruft einen „Impf-Advent“ aus und fordert Ärzte zu mehr Diensten auf.

Damit die Booster-Impfungen in NRW mehr Fahrt aufnehmen, hat das NRW-Gesundheitsministerium die Ärzteschaft im Land dazu aufgerufen, insbesondere während der Adventszeit auch freitagnachmittags und samstags zu impfen.

Die gegenwärtige Entwicklung des Infektionsgeschehens mache eine deutliche Beschleunigung der Durchführung von Auffrischungsimpfungen erforderlich, heißt es im neuen Impferlass des Landes NRW, den das Gesundheitsministerium an Kommunen und Ärztevertreter gerichtet hat. „Aus diesem Grund wird das NRW-Gesundheitsministerium den ‘Impf-Advent’ ausrufen.“

Konkret seien sowohl die Ärzteschaft als auch die Teams in den kommunalen Impfstellen dazu aufgerufen, die Vorweihnachtszeit und insbesondere die Freitagnachmittage und Adventssamstage für großangelegte Impfaktionen zu nutzen. Über weitere Einzelheiten werde in Kürze informiert.

Bund schafft mehr finanzielle Anreize: Bis zu 36 Euro fürs Impfen

Anschub geben soll offenbar auch ein finanzieller Anreiz: Laut Kassenärztlicher Vereinigung Nordrhein erhalten Vertragsärzte und Vertragsärztinnen ab dem heutigen Dienstag mehr Geld, wenn sie gegen das Corona-Virus immunisieren. Pro Impfung gebe es 28 statt bislang 20 Euro, teilte die KV auf ihrer Internetseite mit.

Wer am Wochenende, an gesetzlichen Feiertagen sowie am 24. und 31. Dezember impfe, solle einen Zuschlag von weiteren acht Euro pro Impfung erhalten – zusammen also 36 Euro. Die KV verweist auf die neue Bundes-Impfverordnung, in der die Vergütung deutschlandweit geregelt wird.

Bis 5. Dezember sollen Booster-Impfungen in NRW-Heimen abgeschlossen sein

Im Landes-Impferlass sind auch weitere Dritt-Impfungen in den Alten- und Pflegeeinrichtungen geregelt. Demnach sollen die Booster-Impfungen dort bis zum 5. Dezember abgeschlossen sein. Bislang sei den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie dem Personal in 90 Prozent der Pflegeeinrichtungen ein Auffrisch-Angebot gemacht worden, heißt es in dem Schriftstück. Zuletzt hatte es von Landesseite geheißen, dass 90 Prozent der im Heim lebenden Pflegebedürftigen dreifach geimpft worden seien.

Dort, wo noch Impfbedarf besteht, sollen die Koordinierenden Covid-Impfeinheiten in den Städten nun zentral ihre regionalen Ansprechpartner bei den beiden Kassenärztliche Vereinigung in NRW mit Impfungen beauftragen. Das soll den Pflegeheimen Erleichterung bieten, die in Einzelfällen sogar jede Hausarztpraxis ihrer Bewohner und Bewohnerinnen abtelefoniert haben, damit zentral ein Arzt alle im Heim Lebenden impfen kann.

Auch andere Schutzeinrichtungen wie etwa Werkstätten für Menschen mit einer Behinderung sollen wieder von mobilen Impfärzten und Impfärztinnen aufgesucht werden, die über die Impfeinheiten und die beiden Kassenärztlichen Vereinigungen in NRW vermittelt werden.