Dubai. Ein Al-Kaida-Führer warnt die USA vor weiteren Anschlägen wie den auf den Boston-Marathon. Bombenbauteile seien “für jedermann erhältlich“, warnte der Militärchef in einem im Internet veröffentlichten “Brief an das amerikanische Volk“. Angriffe könnten “nicht mehr gestoppt werden“.
Den Bürgern der Vereinigten Staaten stehen nach Worten des Al-Kaida-Zweigs im Jemen weitere Anschläge wie jener auf den Boston-Marathon bevor. Die seinerzeit zum Einsatz gekommenen Bombenbauteile seien "für jedermann erhältlich", warnte der Militärchef des Terrornetzwerkes auf der Arabischen Halbinsel, Kassim al-Rimi, in einem am Sonntag im Internet veröffentlichten "Brief an das amerikanische Volk". So zeigten die Ereignisse in Boston und Giftbriefe an das Weiße Haus, "dass eure Sicherheit außer Kontrolle ist und die Angriffe auf euch nicht mehr gestoppt werden können".
"Täglich wird euch das Unerwartete treffen, und eure Führer werden nicht in der Lage sein, euch zu verteidigen", kündigte al-Rimi an, dessen Organisation von Washington als weltweit gefährlichster Al-Kaida-Zweig einstuft wird. Die Tötung von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden im Mai 2011 und des radikalislamischen US-Geistlichen Anwar al-Aulaqi im Jemen vier Monate später hätten den Kampf der Gruppe keineswegs beendet.
Seit dem Boston-Anschlag tauchen immer wieder Drohbriefe auf
"Habt ihr die Dschihadisten ausradiert, die sich erst in Afghanistan und dann überall ausgebreitet haben?", fragte al-Rimi und gab die Antwort gleich selbst: "Heute sind sie in eurem Land - oder kurz davor." An radikale Islamisten in den USA richtete der Extremistenführer einen Aufruf: "Erledigt eure Pflichten, verteidigt eure Religion und tretet in die Fußstapfen all jener, die ihren Glauben und die Umma (Muslimische Nation) aus dem Herz des Feindes heraus unterstützt haben."
Bei der Explosion zweier Bomben am Rande des Boston-Marathons waren am 15. April zwei US-Bürger und ein Chinese getötet worden, ein Polizist kam wenige Tage später bei der Verfolgung der mutmaßlichen Täter Dschochar und Tamerlan Zarnajew ums Leben. Mehr als 260 Menschen wurden verletzt. Seitdem tauchten immer wieder Drohbriefe mit Spuren des hochgefährlichen Nervengifts Rizin auf, die unter anderem an US-Präsident Barack Obama adressiert waren. (afp)