Frankfurt. Der Frankfurter Polizei droht nach dem rigiden Einsatz bei der Blockupy-Demonstration Ärger. Nachdem Teilnehmer der Demo die Polizisten für ihre Strategie kritisiert hatten, die Demonstranten einzukesseln, fordert nun Frankfurts OB Peter Feldmann eine Aufarbeitung. Am Nachmittag wollen sich Polizeichef und Innenminister äußern.

Nach dem umstrittenen Polizeikessel bei den Blockupy-Protesten in Frankfurt mehrt sich die Kritik am Vorgehen der Sicherheitskräfte. Am Montag meldete sich Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) zu Wort. "Mich hat die einmütige Berichterstattung über die Blockupy-Demonstration am Samstag beunruhigt", ließ das Stadtoberhaupt verbreiten.

"Nach Darstellung der Medien scheint der Einsatz der Polizei unverhältnismäßig gewesen zu sein. In den nächsten Tagen und Wochen muss dieser Samstag aufgearbeitet werden."

Die Polizei hatte am Samstag rund 900 Demonstranten über Stunden eingekesselt und so die Hauptkundgebung der kapitalismuskritischen Bewegung verhindert. Linken-Landtagsfraktionschefin Janine Wissler erhob im Interview des Radiosenders hr1 schwere Vorwürfe gegen das Innenministerium. "Man hat diese Eskalation ganz bewusst gewollt. Ich glaube, dass das von höchster Stelle mit geplant wurde", sagte Wissler. "So eine Aushebelung von Grundrechten wird sicher nicht ohne das Einverständnis des Innenministers erfolgt sein."

Am frühen Nachmittag (13.30) wollen sich der hessische Innenminister Boris Rhein (CDU), der Frankfurter Polizeipräsident Achim Thiel und Einsatzleiter Harald Schneider zu dem umstrittenen Einsatz äußern. (dpa)