Hagen/Münster. Für die AfD wird es offenbar immer schwieriger, Räume für ihre Veranstaltungen zu mieten. Viele Gastronomen lehnen die Anfrage der Partei ab.

Nicht jeder will die "Alternative für Deutschland" (AfD) im Haus haben: Allein in Hagen und Münster haben fünf Gastronomen der Partei eine Absage erteilt.

Gastronomen in Hagen und Münster laden AfD aus

In Münster läuft die AfD gegen Wände: Eine Veranstaltung mit Bundessprecherin Frauke Petry am Donnerstag ist laut WDR geplatzt, weil der Betreiber des Schlossgarten-Cafés kurzfristig abgesagt hatte. Und nicht nur er: Die AfD mietete sich stattdessen im Gut Havichhorst weit außerhalb der Stadt ein. Aber auch dessen Chef sagte ab – nur Stunden vor Veranstaltungsbeginn. Beide Gastronomen führten laut dem Bericht als Grund an, die Sicherheit von Gästen und Mitarbeitern sei in Gefahr. Schließlich würden Tausende Gegendemonstranten erwartet.

Frauke Petry sagte ihren Besuch in Münster daraufhin komplett ab, berichtet der WDR. Die AfD-Jugendorganisation, die dazu eingeladen hatte, will offenbar trotzdem eine Kundgebung abhalten – auf der Straße. Die Polizei auf beide Gruppen ein Auge.

In Hagen hatte die AfD nur wenige Tage vorher bei drei Häusern auf Granit gebissen: Vor ein paar Wochen hatte das Bonifatius-Heim den AfD-Stammtisch abgelehnt – vergangene Woche weigerten sich Campus-Hotel und Kolpinghaus, ihre Räume zu vermieten. Auslöser war Hauptredner Marcus Pretzell. Der AfD-Landeschef hatte den Einsatz von Schusswaffen gegen Flüchtlinge an der Grenze als „Ultima Ratio“ bezeichnet. Das stieß den Vermietern bitter auf. Die AfD lud Pretzell aus, verlegte die Veranstaltung um eine Woche nach hinten und machte Bundesvorstand Georg Pazderski zum Hauptredner.

Hagen musste AfD Schulaula zur Verfügung stellen

Die scharfe Kritik setzte sich aber fort: Die Partei hatte nach den drei Absagen von Privat bei der Stadt angefragt – und die stellte der AfD die Aula des Ricarda-Huch-Gymnasiums zur Verfügung. Nach dem Parteiengesetz musste sie das auch. Bei der Veranstaltung am Dienstagabend kam es zu heftigen Protesten. Die Polizei musste einschreiten.