Masar-i-Scharif. Es ist sein zwölfter Besuch bei den deutschen Truppen in Afghanistan: Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière ist am Donnerstag nach Masar-i-Scharif gereist. 4100 Bundeswehrsoldaten sind noch am Hindukusch. Beim Besuch des Verteidigungsmisters geht es auch um die Zeit nach Ende des internationalen Kampfeinsatzes.
Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) ist am Donnerstag zu einem zuvor nicht angekündigten Truppenbesuch in Afghanistan eingetroffen. Der Minister begann seinen Besuch am Morgen in Masar-i-Scharif. Im Rahmen der Afghanistan-Reise will de Maizière auch mit dem italienischen Verteidigungsminister Mario Mauro und dem afghanischen Ressortchef Bismillah Mohammadi zusammentreffen.
Der Besuch de Maizières erfolgt kurz nach der landesweiten Übernahme der Sicherheitsverantwortung in Afghanistan durch heimische Polizei- und Armeekräfte. Dieser Schritt war am Dienstag von Präsident Hamid Karsai verkündet worden. Bis Ende 2014 sollen die Isaf-Kampftruppen das Land verlassen. Auch danach sind aber noch internationale Ausbildungs- und Unterstützungsmissionen vorgesehen, an denen sich auch Deutschland beteiligen will.
Noch 4100 deutsche Soldaten in Afghanistan
Sein Besuch sei "ein Zeichen guten Willens, im Rahmen des Speichenmodells auch künftig Führungsverantwortung zu übernehmen", sagte de Maizière. Dieses Modell sieht vor, dass internationale Truppen nach 2014 noch in der afghanischen Hauptstadt Kabul sowie in einzelnen regionalen Zentren in unterschiedlichen Himmelsrichtungen stationiert werden sollen, darunter auch Masar-i-Scharif.
De Maizière nannte für ein solches künftiges deutsches Engagement allerdings erneut auch Bedingungen. So müsse es ein geschlossenes Nato-Konzept geben. Bislang wollen sich vor allem die USA noch nicht auf ihre künftige Truppenstärke festlegen. Zweite Bedingung sei eine verlässliche Vereinbarung mit der afghanischen Regierung über ein Truppenstatut. Die Gespräche darüber hat Karsai allerdings vorerst ausgesetzt, weil er sich bei Verhandlungen mit den radikalislamischen Taliban von den USA übergangen fühlte.
In Masar-i-Scharif sind die meisten der rund 4100 derzeit in Afghanistan eingesetzten Bundeswehrsoldaten stationiert. Dort befindet sich der Sitz des Regionalkommandos Nord der internationalen Isaf-Truppe, das seit Februar unter dem Befehl des deutschen Generalmajors Jörg Vollmer steht. (afp)