Hannover.. In der Korruptionsaffäre um Ex-Bundespräsident Wulff dringt die Verteidigung auf eine Einstellung des Verfahrens ohne Auflagen. Entsprechende Schriftsätze der Anwälte auch des Filmmanagers David Groenewold sollen am Freitag laut einem Medienbericht der Justiz in Hannover zugestellt worden sein.

Der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff will nach einem Bericht der "Hannoverschen
Allgemeinen Zeitung" erreichen, dass die Staatsanwaltschaft Hannover die
Ermittlungen gegen ihn vorbehaltlos einstellt. In dem Korruptionsverfahren sei
dies das Ziel von Wulffs Anwälten, berichtet die Zeitung in ihrer
Samstagausgabe. Aus Sicht der Anwälte solle das Verfahren mangels hinreichenden
Tatverdachts eingestellt werden.

Wulffs Anwalt Gernot Lehr wollte dazu am Freitagabend nicht Stellung
beziehen. "In dem laufenden Verfahren sagen wir nichts", sagte er der dpa.

Vertreter der Anklagebehörde und Anwälte wollen sich am Montag in
Hannover treffen. Offen ist, ob dabei eine Entscheidung fällt. Die
Staatsanwaltschaft Hannover hatte Wulff und dem
ebenfalls unter Korruptionsverdacht stehenden Berliner Filmproduzenten David
Groenewold angeboten, bei Zahlung einer Geldauflage keine Anklage zu
erheben.

In dem Ermittlungsverfahren geht es um zwei Übernachtungen im Jahr
2008 in München im Wert von 770 Euro. Groenewold soll sie für das Ehepaar Wulff bezahlt haben. Im Gegenzug soll sich Wulff in einem Brief an Siemens-Chef Peter Löscher für
ein Filmprojekt von Groenewold eingesetzt haben. Wulff und Groenewold bestreiten dies. (dpa/dapd)