Düsseldorf. Wie die einst so stolze und große WestLB zu einem Milliardengrab wurde.
Die einst so große Landesbank WestLB ist für den Steuerzahler zu einem Milliardengrab unvorstellbaren Ausmaßes geworden. Nach Berechnungen der Landesregierung wird die öffentliche Hand für die Abwicklung am Ende rund 18 Milliarden Euro bezahlt haben.
Offiziell besiegelt wurde das Ende eines der einstmals größten deutschen Bankhäuser vor einem Jahr. Die „Portigon AG“ wurde Rechtsnachfolgerin der WestLB und soll als gerupfter Banken-Servicedienstleister in Eigentümerschaft des Landes bis 2016 fortbestehen.
Keine Kunden
Bislang gibt es jedoch keine nennenswerten Kunden. Eine Verbundbank für das Zentralbank-Geschäft der NRW-Sparkassen wurde an die Frankfurter „Helaba“ angegliedert. Der Rest des WestLB-Geschäfts ging in der Ersten Abwicklungsanstalt (EAA) auf, die bereits im Zuge der Finanzkrise als „Bad Bank“ gegründet wurde. Die Idee: Faule Kredite und vergiftete Papiere sollen möglichst zeitlich gestreckt bis 2027 veräußert werden, so dass sich die Verluste in Grenzen halten.
Allein hier erwartet das Land jedoch unter dem Strich Lasten von fünf Milliarden Euro. Ein erheblicher Posten sind zudem die hohen Personalkosten: Die Mitarbeiterzahl der WestLB soll bis 2016 von 4500 auf 1600 reduziert werden. Viele Ex-Landesbanker verfügen jedoch über Verträge mit beamtenähnlicher Absicherung.
Fehlspekulationen, hohe Belastungen aus der Finanzkrise, eine stetige Entfernung vom ursprünglichen Bestimmungszweck einer Landesbank und fortwährendes Misstrauen der EU-Wettbewerbskommissare hatten den Niedergang der WestLB beschleunigt.