Hameln. Im Fall des massenhaften Kindesmissbrauchs auf einem Campingplatz in Lügde sind dem Jugendamt in Hameln schwere Fehler attestiert worden.
Nach dem massenhaften Missbrauch von Kindern im lippischen Lügde hat eine Sonderermittlerin dem Jugendamt im niedersächsischen Landkreis Hameln-Pyrmont schwere Fehler attestiert.
Zwar kommt der Bericht zu dem Ergebnis, dass dem Landkreis kein strukturelles Versagen anzulasten ist, eine ganze Reihe von fachlichen Fehlern habe aber dazu geführt, dass die Taten nicht verhindert werden konnten, heißt es in dem vom Landkreis in Auftrag gegebenen Bericht. Dieser soll am Mittwoch dem Landkreis und am Donnerstag im Sozialausschuss des niedersächsischen Landtags vorgestellt werden.
Jugendamt sei mehreren Hinweise auf Kindesmissbrauch nicht nachgegangen
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Mindestens vier Mal habe die Behörde in Hameln Hinweise auf die mangelnde Eignung des Pflegevaters sowie mögliche Pädophilie erhalten, denen nicht ordentlich nachgegangen wurden, heißt es in dem Bericht. Es habe keinen ausreichenden Informationsaustausch im Jugendamt gegeben, Abläufe seien nicht eingehalten worden und bei der Zusammenarbeit mit Behörden im angrenzenden Nordrhein-Westfalen habe es gehakt.
Das Jugendamt in Hameln hatte einem der Haupttäter von Lügde trotz mehrerer Hinweise auf sexuell übergriffiges Verhalten die Pflegschaft für ein Mädchen übertragen. (dpa)