Essen.. Alfa soll die neue Partei heißen, die Ex-AfD-Chef Lucke nun gründen will. Doch der jüngst präsentierte Name stößt auf Widerstand. Es gibt ihn schon.

Nach AfD soll Alfa folgen: Bernd Lucke, der frühere Chef und Mitgründer der Partei Alternative für Deutschland will eine neue Partei gründen. Sie soll Alfa heißen - eine Abkürzung, die für "Allianz für Fortschritt und Aufbruch" stehen soll. Parteigründung und Name wurden am Sonntag auf einer Versammlung in Kassel beschlossen. Doch Lucke muss sich auf Widerstand einstellen.

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"Das können wir nicht einfach so hinnehmen", sagt etwa Ellen Abraham, Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands Alphabetisierung und Grundbildung mit Sitz in Münster. Ihr Verband unterhält seit 20 Jahren das "Alfa-Telefon"; ein anonymes Beratungstelefon für "funktionale Analphabeten", also Menschen die kaum Schreiben und Lesen können. "Ich war ziemlich entsetzt", berichtet Abraham, als sie am Montagmorgen den neuen Parteinamen Alfa erstmals erfuhr. Im Vorstand des Verbands werde man nun weitere Schritte besprechen, sagt sie.

Lebensrechtsverband Alfa ist gegen "Alfa"-Partei

Ärger droht Bernd Lucke auch aus Augsburg. Dort hat der Lebensrechtsverband Alfa seinen Sitz, gegründet 1977 in der Zeit der Debatte über den 'Abtreibungsparagrafen' 218. Über 11.000 Mitglieder bundesweit sind bei der "Aktion Lebensrecht für Alle (Alfa)" organisiert. Sie machen sich stark "für ein Recht auf Geburt" und für die "Bewahrung der Schöpfung", sagt Alexandra-Maria Linder, stellvertretende Vorsitzende aus der Nähe von Finnentrop im Sauerland. Linder jedenfalls kündigte am Montag auch rechtliche Schritte gegen den Namen der neuen Lucke-Partei an. Zuvor aber "streben wir eine gütliche Einigung an", meint sie.

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Für Linder ist die Verwechslungsgefahr zwischen dem Namen der neuen Lucke-Partei und dem Ihres Verbandes zu groß. Zudem sei man ebenfalls politisch aktiv, aber: "Unser Verband ist überparteilich und überkonfessionell", sagt Linder: " Wir wollen nicht mit den Zielen einer bestimmten Partei verbunden werden".

Auch eine "Alpha"-Partei ist angeblich in Gründung

Welche Schritte man konkret vorhat, will der Alfa-Vorstand in Kürze entscheiden. Rechtlich könnte es zum Beispiel auf eine Abmahnung hinauslaufen und auf eine Klage auf Unterlassung gegen die neue Lucke-Partei, heißt es bei Juristen.

Und noch ein Problem könnte sich für Ex-AfD-Chef Bernd Lucke und seine Unterstützer ergeben: Zumindest im Internet findet sich bereits eine Partei mit Namen Alpha - wenn auch mit "ph" geschrieben. Auch diese Partei sei "in Gründung", heißt es auf der Website - und das offenbar noch nicht sehr weit. Gesucht würden derzeit unter anderem "Fachleute, die nicht nur Willens sind, wichtige Posten zu übernehmen, sondern auch von der bisherigen Tätigkeit und dem zu erwartenden Zeitaufwand her in der Lage dazu sind", ist zu lesen. Auf die Anfrage zur neue Lucke-Partei Alfa gab es am Montag keine Antwort.