Düsseldorf.. Bewerber in Nordrhein-Westfalen haben im Sommer beste Chancen auf eine Lehrstelle. Im Juni waren nach Angaben der Arbeitsämter noch 32 295 Lehrstellen unbesetzt. Die Handwerkskammer Dortmund meldet eine Rekordzahl von 600 freien Lehrstellen.
Bewerber in Nordrhein-Westfalen haben im Sommer beste Chancen auf eine Lehrstelle. Im Juni waren nach Angaben der Arbeitsämter noch 32.295 Lehrstellen unbesetzt. Die Handwerkskammer Dortmund meldet eine Rekordzahl von 600 freien Lehrstellen.
Das Problem: Für freie Stellen bei Elektronikern, Anlagenmechanikern sowie im Sanitär-, Heizung- und Klima-Bereich mangelt es Bewerbern oft an Physik- und Mathematik-Kenntnissen. Bei Bäckern werden meist schlechte Arbeitszeiten als Hinderungsgründe genannt, warum die Stellen nicht besetzt werden konnten.
Obwohl die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen landesweit um 1,8 Prozent auf 90.974 gegenüber dem Vorjahr gesunken ist, sind mit 32.295 offenen Lehrstellen noch 1,8 Prozent mehr Ausbildungsplätze frei als im Juni 2012.
Weinger Ausbildungsangebote wären "Gift für Nordrhein-Westfalen"
Trotz der offenen Lehrstellen plant NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) mit den Wirtschaftsverbänden einen Aufruf für mehr Ausbildungsplätze. „Ich bin besorgt, denn die Zahl der Ausbildungsplätze in wichtigen Metallberufen ist deutlich gesunken, zum Teil um zehn Prozent“, sagte Schneider. „Es kann nicht sein, dass uns die Wirtschaft im Ausbildungskonsens 23.000 zusätzliche Ausbildungsstellen verspricht und dann sind es doch weniger als im Jahr zuvor.“
Ein Städtevergleich im Juni diesen Jahres: Duisburg: Hier stehen 1105 unbesetzten Lehrstellen 1140 unversorgte Bewerber gegenüber. Düsseldorf: 1546 unbesetzt, 1120 unversorgt, Essen: 1155 unbesetzt, 1443 unversorgt, Dortmund: 1523 unbesetzt, 1886 unversorgt., Ennepe-Ruhr-Kreis 547 unbesetzt, 905 unversorgt.
Im Vorjahr hatte sich die Zahl der offenen Lehrstellen im September auf 4694 reduziert, dem standen 5394 unversorgte Bewerber gegenüber. In diesem Jahr meldeten die Handwerkskammern 17.264 Lehrstellen (minus 0,3 Prozent gegenüber Juni 2012) und die Industrie- und Handelskammern 52.494 Lehrstellen (minus 3,5 Prozent).
Landesarbeitsminister Schneider warnte Firmen, an Ausbildungsverhältnissen zu sparen. „Das kann sich zu einer echten Wachstumsbremse auswachsen. Das ist Gift für Nordrhein-Westfalen.“ Unternehmen müssten vorbeugen und in Jugendliche investieren, so Schneider.