Essen. Essen.Führende Unions-Politiker haben in den 70er-Jahren einen eigenen geheimen Nachrichtendienst mit Hilfe ehemaliger BND-Agenten aufgebaut. Ziel: die Ostpolitik der Regierung Brandt/Scheel zu unterwandern.
Führende Unions-Politiker haben in den 70er-Jahren einen eigenen geheimen Nachrichtendienst mit Hilfe ehemaliger BND-Agenten aufgebaut. Ziel: die Ostpolitik der Regierung Brandt/Scheel zu unterwandern. Das enthüllt die Wissenschaftlerin Stefanie Waske in dem Buch „Nach Lektüre vernichten!“, das 2013 erscheint. Die „Zeit“ berichtet darüber. Zu den Initiatoren sollen Unions-Politiker wie Strauß und Kiesinger gezählt haben. Auch Helmut Kohl habe davon gewusst.
Der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich, sagte der WAZ, er setze darauf, dass die Union die lange zurückliegenden Vorgänge aufklären könne. Jerzy Montag von den Grünen: „Wenn Adenauer darüber zu befinden hätte, hätte er gesagt: ,Ein Abgrund von Landesverrat’“. Auffällig sei, dass dabei viele „sattsam bekannte alte Nazis“ und „Ganoven“ mitgemacht hätten.