Düsseldorf. Beim Aufbau der Impfzentren ist NRW auf Freiwillige angewiesen. Bis Weihnachten soll die Logistik stehen. Pflegebedürftige als erstes geimpft.
Der Corona-Impfstoff ist noch nicht da, doch die Infrastruktur für den künftigen Bevölkerungsschutz nimmt in Nordrhein-Westfalen bereits Gestalt an. Noch vor Weihnachten sollen nach dem Willen von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) landesweit 53 Impfzentren stehen – in jeder kreisfreien Stadt und jedem Kreis mindestens eins.
In den
größten NRW-Kommunen wie Köln oder Essen könne er sich auch Unterzentren vorstellen, sagte Laumann am Montag bei der Vorstellung erster Pläne
. Gedacht ist an große Hallen wie Messen, Flughäfen oder Stadien. „Das Tempo des Impfens bestimmt der Impfstoff“, stellte der Minister klar. Sprich: Jede Impfdose, die NRW in nächster Zeit bekommen kann, wird auch sofort nach ethischen Grundsätzen gespritzt.
Corona-Impfzentren: Freiwillige werden dringend gesucht
Bei der Reihenfolge der Impfkandidaten nimmt Laumann zunächst die knapp 800.000 NRW-Bürger in den Blick, die laut Pflegekasse in Altenheimen oder zuhause betreut werden. Hier sollen vor allem Hausärzte und das landesweite Freiwilligenregister helfen. Unter
freiwilligenregister-nrw.de
(externer Link) soll sich medizinisches Fachpersonal eintragen, das gegen ein Honorar des Landes bereit wäre, für einige Monate bei der Massenimpfung zu helfen. Bislang seien bereits rund 1000 Freiwillige registriert, sagte der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Hans-Albert Gehle. Der Intensivmediziner aus Gelsenkirchen hofft, dass sich nun viele Kollegen bereit erklären für einige Zeit mitzuhelfen: Ärzte in Elternzeit, in Rente oder vorübergehend ohne Anstellung, aber auch Medizinstudenten und Pflegekräfte.
Auch wenn die Corona-Impfung freiwillig bleiben soll, macht sich Gesundheitsminister Laumann über die Bereitschaft der Bürger keine Sorge. „Wir haben jetzt erst einmal genug zu tun, alle zu impfen, die geimpft werden wollen.“ Da die Impfung pro Person zweimal verabreicht werden muss und nach Pflegebedürftigen, Kranken und Älteren voraussichtlich zunächst einmal Berufstätige in der „kritischen Infrastruktur“ (Medizin, Polizei usw.) an der Reihe sein sollen, werden die Gesundheitsbehörden über Monate ausgelastet sein. Umfragen zufolge wird sich am Ende ein ausreichend großer Anteil der Bevölkerung (rund 50 Millionen) zur Impfung bereit erklären, um die wichtige „Herdenimmunität“ zu erzielen.
Corona-Schnelltests noch nicht in allen Altenheimen
Laumann ist zuversichtlich, dass die Riesenlogistik funktioniert. In den vergangenen Wochen seien schließlich bundesweit bereits 20 Millionen Menschen gegen Grippe geimpft worden, „ohne das man es gemerkt hat“. Der
Corona-Impfstoff
muss zwar bei minus 60 Grad gekühlt werden, kann aber wohl einige Tage im normalen Kühlschrank transportiert und gelagert werden.
Eine zweite Baustelle bleiben die geplanten Schnelltests in Altenheimen. Noch immer sind nicht alle Einrichtungen in NRW versorgt, um Bewohner, Personal und Besucher zu testen. Laumann verwies auf Lieferprobleme und kündigte an, dass sich hier „in zwei, drei Wochen Wesentliches verändern“ werde
Das Freiwilligenregister-nrw ist online hier zu erreichen. (externer LInk)