Die Mehrheit der Lehrer wünscht sich, dass der Bund zuständig für Bildungspolitik sein soll. Das ergab eine Studie des Allensbacher Instituts für Demoskopie. Befragt wurden 2227 Bürger, davon 434 Eltern mit Schulkindern, sowie 536 Lehrer an allgemeinbildenden Schulen.

„Das Ergebnis zeigt eine große Unzufriedenheit mit der Politik der Länder“, sagt Heinz-Peter Meidinger, Vorsitzender des Bundesverbands deutscher Philologen im Gespräch mit der WAZ. Auch sprachen die Lehrer sich – ebenso wie die anderen Befragten – für einheitliche Abschlussprüfungen aus. Ein bundesweites Zentral-Abitur sei zwar schon aufgrund der unterschiedlichen Ferientermine utopisch, so Meidinger, „was aber klappen könnte, ist ein Aufgabenpool, aus dem sich die Länder bedienen könnten“. An solchen Bildungsstandards werde bereits gearbeitet.

Auch in der Frage, was Schule vermitteln sollte, herrscht weitgehend Konsens zwischen Eltern und Lehrern: Erwartet wird vor allem eine gute Beherrschung von Rechtschreibung und Grammatik (93 Prozent Eltern / 77 Prozent Lehrer) und eine gute Allgemeinbildung (81 Prozent Eltern / 77 Prozent Lehrer). Überdies vertreten 87 Prozent der Lehrer die Meinung, dass die Vermittlung von Werten zu ihrer Aufgabe gehört. Jedoch gibt lediglich gut ein Drittel (37 Prozent) an, dass ihnen dies auch gelingt. Bei Lehrern an Hauptschulen sind es sogar nur 17 Prozent.

Für Meidinger zeigt die Studie vor allem, „dass Eltern und Lehrer sich einig sind in der Einschätzung dessen, was Schule leisten soll“. Jetzt müsse nur noch an der Kommunikation gearbeitet werden.