Hamburg. Eine erster Streit am Nachmittag, dann eskaliert die Lage am Abend. 60 Flüchtlinge gehen in Hamburg teils mit Eisenstangen aufeinander los.
In einem Erstaufnahmelager in Hamburg ist es am Dienstagabend zu einer Massenschlägerei zwischen Albanern und Afghanen gekommen. Etwa 60 Flüchtlinge seien in dem Lager im Stadtteil Wilhelmsburg aufeinander losgegangen. Einige seien mit Eisenstangen bewaffnet gewesen, zudem hätten Zeugen ausgesagt, dass ein Flüchtling auch eine Schusswaffe gehabt habe, sagte ein Polizeisprecher. Am späteren Abend brannte dann auch noch ein Zelt.
In den oft überfüllten Flüchtlingslagern ist es in Deutschland schon wiederholt zu Gewaltausbrüchen gekommen, so im hessischen Calden oder auf dem Leipziger Messegelände.
Stich in den Arm
Fünf Flüchtlinge seien bei der Schlägerei am Dienstagabend verletzt worden, einer habe einen Stich in den Arm bekommen und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Ob es sich um einen Messerstich handelte, war zunächst unklar. Die Polizei sei mit einem Großaufgebot vor Ort gewesen, um die streitenden Afghanen und Albaner zu trennen, sagte der Sprecher. 30 Polizeiwagen seien im Einsatz gewesen. Drei Männer wurden in Gewahrsam genommen. Schusswaffen oder Messer seien zunächst nicht gefunden worden.
Nachdem es der Polizei gelungen war, die Schlägerei zu beenden, habe kurz darauf noch ein Zelt gebrannt, sagte der Sprecher. Zwei Personen seien dabei durch Rauch verletzt worden. Ob es einem Zusammenhang mit der Schlägerei zuvor gab, war zunächst unklar. Es habe dort nach Drogen gerochen, sagte der Polizeisprecher.
Anfangs nur persönliche Rivalität
Vorausgegangen war offenbar ein erster Streit am Nachmittag, wie der Polizeisprecher sagte. Die Polizei sei auch da bereits eingeschritten. Am Abend sei der Streit dann wieder aufgeflammt. Worum es genau ging, war laut Polizei zunächst unklar. Am späteren Abend habe sich die Lage dann beruhigt, Polizei sei jedoch weiter vor Ort.
Ein Flüchtling, der nicht genannt werden wollte, sagte der Deutschen Presse-Agentur, es sei anfangs wohl um persönliche Rivalitäten gegangen. Später seien dann auf beiden Seiten immer mehr Männer dazugekommen, sagte der Mann, der nach eigenen Angaben aus Syrien stammt. Zwischen Afghanen und Albanern habe es bereits zuvor Spannungen gegeben.