Moers/Berlin. Der frühere Kanzleramtschef Ronald Pofalla wird am Freitag zu einer Vorstandssitzung der Niederrhein-CDU in Moers erwartet. Seine Parteimitglieder warten gespannt darauf, ob er sich zu seinem möglichen Wechsel zur Bahn äußern wird. Derweil bekommt Pofalla Gegenwind aus der Bahn-Chefetage zu spüren.
Der Vorstand des CDU-Bezirksverbands Niederrhein erwartet am Freitagnachmittag seinen Vorsitzenden, Ex-Kanzleramtsminister Ronald Pofalla, zu einer Sitzung in Moers.
Zu Berichten über seinen möglichen Wechsel in den Vorstand der Deutschen Bahn hat sich Pofalla bisher nicht öffentlich geäußert. In seiner Heimat hatte die CDU im Kreis Kleve vor zwei Wochen auf ein Statement zu den umstrittenen Plänen gehofft. Pofalla hatte aber abgesagt.
Der mögliche Wechsel von Pofalla in die Chefetage der Deutschen Bahn stößt im Aufsichtsrat auf der Arbeitnehmerseite weiter auf Widerstand. Vize-Aufsichtsratschef Alexander Kirchner sträubt sich dagegen, einen zusätzlichen Posten im Vorstand des bundeseigenen Verkehrskonzerns extra dafür zu schaffen.
"Ich erwarte, dass Vorstand und Eigentümer jetzt deutlich machen, wie sich der Vorstand langfristig aufstellen soll. Dieses Gremium einfach von acht auf neun Mitglieder zu erweitern, halte ich für nicht vertretbar", sagte Kirchner der "Rheinischen Post".
Eine Position unterhalb des Vorstands
Der Arbeitnehmervertreter, der zugleich Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ist, brachte für Pofalla eine Position unterhalb des Vorstandes ins Gespräch: "Derzeit werden die Politikkontakte von Georg Brunnhuber organisiert, dessen Position unterhalb des Vorstandes angesiedelt ist."
Ob Pofalla am Freitag überhaupt nach Moers kommt, ist ebenfalls nicht sicher. Bezirksverbands-Geschäftsführer Manfred Lorenz sagte, nach seinen Informationen werde es keine Erklärung von Pofalla geben. Die Sitzung sei zudem vertraulich. (dpa)