Düsseldorf.. Umweltminister Remmel will ein landesweites Verbot für Blei-Munition durchsetzen. Künftig soll nur noch Stahlmunition erlaubt sein. Die Schwierigkeit: Stahlkugeln dürfen aus Sicherheitsgründen auf den meisten Schießplätzen nicht verwendet werden.

Jäger in NRW müssen bald bleifrei schießen. Bereits ab April 2013 gilt ein Verbot für bleihaltige Jagdmunition im Staatswald. Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) will aber ein landesweites Verbot im geplanten Landesjagdgesetz verankern. Der Landesjagdverband warnte, es dürfe „keine „Schnellschüsse bei der Entscheidung“ geben. Aus Sicht der Jäger müssen zunächst die laufenden Studien zur Risikobewertung abgewartet werden.

Das Umweltministerium stellte klar, dass NRW „mit der Einführung der bleifreien Munition bei Jagden der Bundesregierung“ folge. Die hatte für Staatswälder bereits ein Bleiverbot verfügt.

Wildfleisch mit Blei belastet

Mit dem Bleiverbot soll der Eintrag von Schadstoffen in Waldböden gesenkt werden. Außerdem gehört Wildfleisch nach Erkenntnissen des Bundesinstituts für Risikoforschung (BfR) zu den am stärksten mit Blei belasteten Lebensmitteln. „Eine wesentliche Ursache ist die Jagd mit Bleimunition“, erklärte der Verband Wald und Holz. Durch bleihaltige Geschossreste drohten Verbrauchern gesundheitliche Schäden. Andreas Schneider vom Landesjagdverband kritisiert aber, dass bisher keine BfR-Studie vorliege, „welche und wie viele Schwermetalle der Mensch über Wildbret aufnimmt“.

FDP: Die tierschutzgerechte Jagd wird behindert

Der FDP-Abgeordnete Karlheinz Busen erwartet, dass die 90.000 Jäger in NRW künftig Stahlmunition verwenden müssen, „die sich in ihren Eigenschaften deutlich von Bleimunition unterscheidet“. Weil Stahlmunition eine höhere Durchschlagskraft habe, dürfe sie aus Sicherheitsgründen auf den meisten Schießplätzen nicht verwendet werden. Das Ministerium erwartet aber, dass „sich in den nächsten Jahren die Zahl der Schießstände mit entsprechender Zertifizierung für bleifreie Munition erhöhen wird“.

Die Kritik Busens, dass die tierschutzgerechte Jagd in NRW behindert werde, weil mit Stahlmunition nicht vertraute Jäger Wildtiere häufige lediglich anschießen, wies das Ministerium als „absurd“ zurück.