Düsseldorf. Landesregierung präzisiert ihre umstrittenen Vorschriften. Schul-Kooperationen der Musiklehrer bleiben von Verboten doch ausgenommen.
Die NRW-Landesregierung will im Rahmen der verschärften Corona-Maßnahmen nun doch nicht alle Angebote von Musikschulen verbieten. Die Zusammenarbeit mit allgemeinbildenden Schulen soll möglich bleiben. Diese Klarstellung habe es seitens des Gesundheitsministeriums gegeben, erklärte der Landesverband der Musikschulen in NRW am Dienstag auf Nachfrage. Dies betreffe die in den Stundenplan integrierten Angebote wie etwa das Landesprogramm „JeKits“ oder Bläserklassen, AGs und Angebote im Ganztag.
„Wir freuen uns, dass wir diese Klarstellung erreichen konnten und unsere Musikschulen ihren wichtigen Beitrag in den allgemeinbildenden Schulen weiterhin leisten können, denn wir tragen mit Schule und Kita gemeinsame Verantwortung für die musikalische Bildung der Kinder und Jugendlichen“, sagte der Vorsitzende des Musikschulverbandes, Bernd Smalla.
Auch Einzelstunde mit Mundschutz ist in NRW verboten
In der am 30. Oktober veröffentlichten Corona-Schutzverordnung des Landes hieß es zunächst, dass alle Angebote von Musikschulen aus Gründen des Infektionsschutzes untersagt seien.
Die Musiklehrer dringen weiter darauf, dass auch Instrumental-Unterricht unter Einhaltung von Hygienevorschriften fortgesetzt werden kann. Anders als andere Bundesländer hat NRW sogar die Einzelstunde mit Mundschutz und Abstand zum Musiklehrer verboten. „Gerade in dieser belastenden Corona-Situation“ sei es für Kinder und Jugendlichen besonders wichtig, weiter musizieren zu können, so Smalla. „Der rein digitale Unterricht ist kein gleichwertiger Ersatz.“
Laschet sagt Musikschulen Prüfung in zwei Wochen zu
Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte die harte Linie mit dem Prinzip allgemeiner Kontaktreduzierung im November begründet, das im Einzelfall ungerecht sein könne. „Wenn die Musikschule geht, könnte man ja auch sagen, warum darf denn nicht in der Halle Einzelsport gemacht werden und es gibt dann wieder so viele Ausnahmen, dass es nur schaffbar ist, wenn für alle die gleichen Regeln gelten“, sagte Laschet dem WDR. Der Ministerpräsident versprach, die Musikschulen bei der nächsten Ministerpräsidenten-Konferenz mit der Kanzlerin in zwei Wochen neu zu betrachten. Da sie zur Bildungsarbeit gehörten, werde man die Erfahrungen in anderen Bundesländern auswerten.