München. Die Hochschulrektorenkonferenz sieht bei der vor zehn Jahren begonnenen Studienreform in Deutschland schwere Mängel. Das neue System mache es den Studenten nicht leichter, ins Ausland zu gehen, sagte der Präsident der Konferenz. So löse die Bologna-Reform ihr Versprechen nicht ein.

Zehn Jahre nach dem Beginn der Studienreform haben die deutschen Hochschulrektoren eine kritische Bilanz des sogenannten Bologna-Prozesses gezogen. Das neue System der Bachelor- und Masterstudiengänge mache es den Studenten anders als vorgesehen nicht leichter, ins Ausland zu gehen, sagte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Horst Hippler, der "Süddeutschen Zeitung" vom Dienstag. Auslandsaufenthalte seien "nach wie vor schwierig".

Die Förderung von Mobilität im Studium war eines der Hauptziele des Bologna-Prozesses. Studenten beklagen demnach oft Probleme bei der Anerkennung von Leistungen sowie den straffen Zeitplan von sechs Semestern für ein Bachelorstudium, der Mobilität unterbinde, sagte Hippler.

Er kritisierte zudem das Ziel der Reform, Studenten schneller zum Abschluss zu führen. Dass dieser Ansatz falsch sei, habe inzwischen auch die Wirtschaft erkannt. Die Unternehmen benötigten "Persönlichkeiten, nicht nur Absolventen". (afp/dapd)