Düsseldorf. Trotz der Stilllegung des größten deutschen Schlachthofs sieht NRW keine Gefahr für die Versorgung. Aber der Tierschutz könnte leiden.
Das NRW-Landwirtschaftsministerium sieht nach der Corona-bedingten Schließung des größten Schlachthofes Tönnies in Rheda-Wiedenbrück keinen Anlass zur Sorge, es könnte in den kommenden Wochen zu Lieferengpässen bei Fleisch und Wurst kommen.
„Natürlich bringt ein Stillstand des bundesweit größten Schlachtbetriebes die gewohnten Abläufe in der Lebensmittelkette ins Stocken, aber Versorgungsengpässe sind derzeit nicht zu befürchten“, sagte Landwirtschafts-Staatssekretär Heinrich Bottermann am Freitag.
Ziel: Schlachtbetrieb möglichst zeitnah wieder öffnen
Höchste Priorität hab nun die Eindämmung des lokalen Ausbruchsgeschehens und die Gesundheit der Mitarbeiter. „Zugleich müssen die Ursachen für die rasche Ausbreitung gefunden werden und geeignete Maßnahmen zur Eindämmung führen“, so Bottermann in einer Pressemitteilung des Ministeriums.
Aufgrund der auch überregionalen Bedeutung des Schlachtbetriebes müsse es das Ziel sein, den Schlachtbetrieb wieder zeitnah zu ermöglichen, sobald Mitarbeiter nach der Quarantäne wiederholt negativ getestet wurden.
Produktionsengpässe würden zu Tierschutz-Problemen führen
Zum Thema Versorgungsengpässe erklärte Bottermann: Eine gewisse Zeit könnten Tiere über die normale Mastdauer hinaus in den Betrieben gehalten werden. „Sollten Produktionsengpässe über einen längeren Zeitpunkt andauern, erhöht sich der Druck in den Betrieben, was sich negativ auf den Tierschutz auswirken könnte.“
Das Ministerium sagte erneut, dass es weiterhin keine Anhaltspunkte dafür gebe, dass das Corona-Virus über Lebensmittel, hier konkret über Fleischprodukte, übertragen werden könne. Dem Bundesinstitut für Risikobewertung seien bisher keine Infektionen mit SARS-CoV-2 über einen Übertragungsweg über Lebensmittel bekannt.