Washington/London.

Nach den jüngsten Wikileaks-Drohungen gegen eine ungenannte US-Großbank sind die Aktien der Bank of America und von Goldman Sachs stark unter Druck geraten. Derweil kündigte US-Präsident Barack Obama gestern an, eine Experten-Gruppe zur Verhinderung weiterer Datenlecks einzusetzen.

Die Papiere der Bank of America, der größten US-Bank, standen in der Nacht zu gestern bei Börsenschluss in New York mit mehr als drei Prozent im Minus. Wikileaks-Gründer Assange hatte Enthüllungen über eine US-Großbank für Anfang des kommenden Jahres angekündigt. 2009 hatte er in einem Interview gesagt, Wikileaks besitze massenhaft Dokumente der Bank of America. Ob ein Zusammenhang zwischen beiden Aussagen besteht, ist unklar. Assange hatte gesagt, die Enthüllungen könnten „eine oder zwei Banken in die Tiefe reißen“.

Die Wikileaks-Enthüllungen belegen laut einem Zeitungsbericht auch, dass US-Vizepräsident Joe Biden Deutschlands Rolle in Afghanistan massiv kritisiert hat. Biden werde in einer als „Geheim“ eingestuften Depesche mit den Worten zitiert, Deutschland habe in Afghanistan „völligen Mist gebaut bei der Polizeiausbildung“.

Interpol hat den Wikileaks-Gründer Assange zur Fahndung ausgeschrieben. Wer Angaben über Assange machen könne, solle sich an die örtliche Polizei wenden, hieß es auf der Internetseite der internationalen Polizeiorganisation.