Düsseldorf.

Nach dem Angriff eines entlassenen Sexualstraftäters auf ein Mädchen in Duisburg hat sich NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) für einen verstärkten Einsatz von elektronischen Fußfesseln ausgesprochen.

„Die elektronische Fußfessel wird aus meiner Sicht bei der Beobachtung und Überwachung von rückfallgefährdeten Gewalt- und Sexualtätern ein immer wichtigerer Baustein. Ich würde es begrüßen, wenn sie künftig im Umgang mit ehemaligen Häftlingen, die aus der Sicherungsverwahrung entlassen werden müssen, angeordnet werden könnte“, sagte Kutschaty dieser Zeitung. Kutschaty kündigte an, das psychologische Gutachten, das dem Duisburger Straftäter keine anhaltende Gefährlichkeit bescheinigt hatte, „noch einmal kritisch zu hinterfragen“. Die Qualität der Gutachter sei „von entscheidender Bedeutung“, mahnte der Justizminister.

Infolge eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte sind in diesem Jahr bereits 15 Sicherungsverwahrte aus Nordrhein-Westfalen freigelassen worden. Bis 2019 werden es laut Kutschaty bis zu 52 weitere sein.

Nach Angabe von Innenminister Ralf Jäger (SPD) will NRW „zeitnah“ eine geschlossene Therapie-Einrichtung für bis zu 20 rückfallgefährdete Täter schaffen. „Nur eine geschlossene Einrichtung schafft Sicherheit“, so Jäger.