Seoul..

Die Lage zwischen Südkorea und Nordkorea bleibt weiter angespannt. Südkoreas Präsident Lee Myung Bak warnte den Nachbarn vor weiteren Angriffen: „Nordkorea wird den Preis für den Fall weiterer Provokationen zahlen“.

Trotz der Vermittlungsbemühungen Chinas zeichnet sich im wiederaufgeflammten Korea-Konflikt noch keine Entspannung ab. Südkoreas Präsident Lee Myung Bak warnte Nordkorea am Montag in einem scharfen Ton vor weiteren Angriffen. „Nordkorea wird den Preis für den Fall weiterer Provokationen zahlen“, sagte Lee in seiner ersten Ansprache an die Nation seit dem nordkoreanischen Artillerie-Beschuss einer südkoreanischen Insel am Dienstag. Ein Angriff auf Zivilisten sei selbst in Kriegszeiten ein unmenschliches Verbrechen.

Knapp eine Woche nach dem nordkoreanischen Artillerieangriff auf Yeonpyeong hat Südkorea die Insel zum Sperrgebiet für Zivilisten erklärt. Die Entscheidung, die Insel zum Sperrgebiet zu erklärten, sei auf Anforderung der Streitkräfte getroffen worden, teilten die Behörden mit. Das Verteidigungsministerium erklärte, nun werde über eine Evakuierung der noch verbliebenen rund 300 Einwohner, Journalisten und Behördenvertreter nachgedacht. Yeonpyeong liegt nur etwa elf Kilometer von Nordkorea entfernt.

Seit 1953 offiziell noch im Kriegszustand

Bei dem nordkoreanischen Angriff waren zwei Soldaten und zwei Zivilisten getötet worden. Die beiden Länder befinden sich seit Ende des Korea-Kriegs 1953 offiziell noch im Kriegszustand.Die Spannungen hatten sich mit dem Beginn eines gemeinsamen Seemanövers der südkoreanischen und der US-Streitkräfte im Gelben Meer am Sonntag nochmals verschärft. Nordkorea brachte einem Bericht zufolge Raketen in Stellung und drohte mit einem erneuten Militärschlag.

China schlug am Wochenende eine Wiederbelebung der Sechs-Parteien-Gespräche unter Beteiligung der USA, Russlands und Japans vor, um eine weitere Eskalation abzuwenden. Nordkorea hatte die Gespräche, die sich eigentlich um sein umstrittenes Atomprogramm drehen, vor zwei Jahren abgebrochen. (rtr/dapd)