Was sollen die Schüler denn noch alles lernen? Wirtschaft auf jeden Fall, fordert die Wirtschaft. Gentechnik muss sein, sagen die Biologen, die Philologen pochen auf die Klassiker, auch die alten Griechen gehören unbedingt in den Lehrplan. Latein sowieso und möglichst zwei weitere Fremdsprachen.

Dazu noch Stoff über gesunde Ernährung, Sport, ein Instrument, Kunst und der Schulchor. Nicht zu reden von freiwilligen Schulprojekten, dem Schwimmverein oder einem Auslandsjahr. Und das alles im Turbo-Tempo bis zum Abitur. Schon Zehnjährige haben oft eine 40-Stunden-Woche.

Nun beklagt Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner, die Kinder wüssten nicht, wie viele Eier ein Huhn pro Tag legen kann oder wie viel Milch eine Kuh liefert. Müssen sie das wissen? Dass die meisten stattdessen alle Auto- oder Handymarken kennen, ist dem modernen Alltag geschuldet. Hier aber wird es brenzlig. Wer sich im Internet tummelt und nicht weiß, was mit seinen Daten geschehen kann, wird leicht zum Opfer. Diese Unkenntnis kann ausgenutzt werden, etwa durch den Handel mit Daten oder durch einen Dschungel von Handy-Tarifen, der junge Kunden in teure Verträge treibt.

Verbraucherbildung sollte also ein Teil des Schulunterrichts sein, nur müsste man sich dann darauf einigen, was dafür wegfallen kann.