Dannenberg/Essen.
Wegen der Proteste und Blockaden entlang der Strecke ist der Castor-Transport mit einem Tag Verspätung in Dannenberg angekommen. Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, kritisiert die extremen Einsatzbedingungen der Beamten. „Wir sind bis an die Belastungsgrenze geführt worden“, sagte Wendt der WAZ. Die Kräfte seien 20 bis 25 Stunden durchgehend im Einsatz gewesen, eine Einheit der Bundespolizei sogar 29 Stunden.
Bundesweit hätte in der Nacht zum Montag nur noch eine Reserve von 1500 Beamten zur Verfügung gestanden, die man noch hätte alarmieren können. „Da darf nicht mehr viel passieren“, so Wendt. Er forderte erneut, den Personalabbau bei der Polizei zu stoppen. Er wies darauf hin, dass bei den Polizeibehörden in den neuen Bundesländern 9000 und bei der Bundespolizei 1000 Stellen verschwinden sollen. Wendt: „Wie man mit 10 000 Beamten weniger die 500 Castoren, die noch folgen, schützen soll, ist schleierhaft.“
Am späten Montagabend war der elfte und letzte Atommüllbehälter im Verladebahnhof Dannenberg auf Lkw umgeladen worden. Damit sollen sie die 20 Kilometer zum Zwischenlager Gorleben transportiert werden, wo jedoch noch in der Nacht tausende Demonstranten die Zufahrt blockierten.
Heiß diskutiert wird inzwischen darüber, wie die Kosten für den Polizeieinsatz verteilt werden.