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Umweltzonen sollten die Innenstädte sauberer und die Luft besser machen. Aber stimmt das überhaupt? Nicht, wenn man einem Bericht des NRW-Umweltministeriums glaubt.

Seit der Einrichtung der Umweltzonen im August 2008 hat die Feinstaubbelastung in den betroffenen Städten im Ruhrgebiet nur in einem geringen Maß abgenommen. Das geht aus einem Bericht des Landesumweltministeriums an den Umweltausschuss des Landtags hervor, der DerWesten vorliegt.

Demnach ist die Feinstaub- oder PM10-Belastung zwischen 2007 und 2009 im Jahresmittel nur um ein bis zwei Mikrogramm pro Kubikmeter Luft auf rund 24 Mikrogramm zurückgegangen. Die Zahl der Tage, an denen der laut EU zulässige Grenzwert von 50 Mikrogramm überschritten wurde, ist durchschnittlich um drei gesunken.

„Besonders viel ist das nicht“

„Es ist zwar positiv, dass ein Rückgang erzielt wurde, aber besonders viel ist das nicht“, so Prof. Ursula Krämer vom Düsseldorfer Institut für Umweltmedizin. Wesentlich bessere Ergebnisse könnten dann erzielt werden, „wenn die Umweltzonen großflächiger angelegt und weniger Ausnahmen möglich gemacht werden.“

Feinstaub gilt als eine mögliche Ursache von Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt im Jahresmittel einen Grenzwert von 20 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft.

Die Belastung mit Stickoxiden ist im Ruhrgebiet zwischen 2007 und 2009 laut dem Bericht sogar leicht gestiegen.

ADAC: Indiz für die Wirkungslosigkeit von Umweltzonen

Für den ADAC sind die Ergebnisse ein Indiz für die Wirkungslosigkeit der Umweltzonen: „Die Ergebnisse stehen in keinem Verhältnis zu den massiven Einschränkungen für die Betroffenen und dem Aufwand, der getrieben wurde“, so Sprecher Michael Niedermeier.

Laut dem Bericht haben die Ordnungsbehörden in den betroffenen Kommunen im Ruhrgebiet innerhalb von 18 Monaten insgesamt 21 000 Verstöße gegen die Umweltzonenregelungen festgestellt und geahndet.