Bei Forsa hat man den Eindruck, dass im Wochenrhythmus – wie praktisch – eine neue These demoskopisch erhärtet wird. Kaum war die SPD wie Phönix aus der Asche wieder da, wurde sie bald von den Grünen überholt. Jetzt ist die Union im Abwärtstrend. Und wenn es so weiter geht, ist die FDP bald eine Stimme aus dem Jenseits. Forsa sieht sie bloß bei vier Prozent.

Es sind Stimmungen, mehr oder weniger reell. Auf einen Prozentpunkt rauf oder run-ter kommt es nicht an. Halten wir uns an das, was auch ohne die Scheingenauigkeit von Forsa offensichtlich ist. Erstens, das bürgerliche Publikum ist hoch verunsichert. Das zeigt sich in Hamburg (Schule), in der Sarrazin-Debatte, in Reaktionen auf Wulffs Integrationsrede und beim Protest gegen Stuttgart 21.

Zweitens, die Grünen sind die akzeptabelsten Verwalter von Ärger, Wut und Frust. Die Linke ist vielen nicht geheuer, und die SPD hat zu lange regiert, um jetzt haltet den Dieb zu rufen. Drittens, mit ihrem „Herbst der Entscheidung“ imponiert Angela Merkel nur sich selbst. Es wird seine Zeit brauchen, bis die Union die Glaubwürdigkeitskrise überstanden hat. Aber: Merkel wird zurückkehren. Auch für die flotte These wird Forsa den Beweis erbringen. Wie bestellt.