Wien. .
Es geht ein Rechtsruck durch Wien: Die Freiheitliche Partei (FPÖ) hat bei der Gemeinderatswahl in der österreichischen Hauptstadt ihren Stimmenanteil mehr als verdoppelt und ist zweitstärkste Partei geworden.
Rechtsruck in Wien: Die Freiheitliche Partei (FPÖ) hat bei der Gemeinderatswahl in der österreichischen Hauptstadt ihren Stimmenanteil mehr als verdoppelt und ist zweitstärkste Partei geworden. Die auf Bundesebene mit der konservativen ÖVP regierenden Sozialdemokraten verloren ihre absolute Mehrheit, bleiben aber mit 44,2 Prozent stärkste Partei im Regionalparlament.
Die FPÖ gewann 27 Prozent und erhöhte die Zahl ihrer Mandate von 13 auf 28. Die SPÖ büßte sechs Sitze ein und muss ist nunmehr 49 Abgeordneten auf einen Koalitionspartner angewiesen. Der bisherige Wiener Oberbürgermeister Michael Häupl von der SPÖ sagte, in einer Demokratie habe der Wähler immer recht und er akzeptiere das Wahlergebnis. Der FPÖ sei es besser gelungen, ihre Wähler zu mobilisieren, sagte er.
Die FPÖ machte nach einem Wahlkampf mit islamfeindlichen Untertönen einen deutlichen Sprung gegenüber den 14,8 Prozent 2005. Sie kam dem Rekordergebnis der Freiheitlichen unter - dem inzwischen verstorbenen - Parteichef Jörg Haider 1996 von 27,9 Prozent nahe. Der FPÖ-Vorsitzende Heinz-Christian Strache dankte den Wählern für den Vertrauensbeweis.Die konservative Österreichische Volkspartei (ÖVP) verlor 5,6 Prozentpunkte und kam nur mehr auf 13,2 Prozent (2005: 18,8) beziehungsweise 13 Sitze. Die Grünen landeten bei 12,2 Prozent, 2,4 Punkte weniger als 2005 (14,6), und errangen zehn Sitze. Die Angaben beruhen auf Auszählung aller Stimmen mit Ausnahme denen von etwa 155.000 Briefwählern.
Das komplette amtliche Endergebnis wird nicht vor dem 18. Oktober erwartet.Stimmberechtigt waren bei der Gemeinderatswahl rund 1,1 Millionen Österreicher und knapp 108.000 in Wien registrierte Wahlberechtigte aus Nicht-Eu-Staaten. Die Wahlbeteiligung lag nach vorläufigen Angaben bei 56,6 Prozent. (dapd)