Essen. .

Christian Wulff muss für seine Rede vom 3. Oktober viel Gegenwind von der Union aushalten. Die Grünen nehmen ihn in Schutz

Der ehemalige nordrhein-westfälische Integrationsminister Armin Laschet (CDU) hat den Bundespräsidenten „für seine klaren Worte“ gelobt. Während einer Veranstaltung der evangelischen Kirche in Essen erklärte er, Christian Wulff sei vielleicht deutlicher geworden als jeder Präsident vor ihm.

So habe Wulff auf die christlichen und jüdischen Wurzeln hingewiesen, die verbunden mit den Werten der Aufklärung das Grundgesetz geprägt haben. „Doch er hat klar ge­sagt: Der Islam ist heute ebenfalls ein Teil der Gesellschaft – auch wenn er dieses Land nicht geprägt hat. Nun geht es darum, die Muslime zu Staatsbürgern Deutschlands zu ma­chen.“

Eine Reihe von Unions-Politikern zeigten sich allerdings unzufrieden mit der Rede des Bundespräsidenten. In der FAZ schrieb der CSU-Ehrenvorsitzende Edmund Stoiber, viele Bürger hätten den Eindruck gewinnen können, Wulff habe „den Islam als Teil der deutschen Leitkultur be­zeichnet“. Stoiber forderte „Selbstbewusstsein mit unseren christlich-jüdisch-abendländischen Werten“. Unions-Fraktionschef Kauder erklärte, „ein Islam, der die Scharia vertritt und in dessen Namen die Unterdrückung der Frau geschieht, kann nie und nimmer zu Deutschland gehören“. Die Grünen nahmen Wulff vor Angriffen aus der Union in Schutz. Er habe zu Recht da­rauf hingewiesen, dass Muslime ein Teil der deutschen Ge­sellschaft seien.