Nein, das Zeug zur Skandalisierung hat die bevorstehende Diäten-Erhöhung um 1,14 Prozent im Landtag gewiss nicht, auch wenn in NRW erstmals die 10 000-Euro-Grenze durchbrochen wird und die Linkspartei von Selbstbedienung redet.

Letzteres musste man geradezu erwarten. Aber jede Diäten-Runde ist und bleibt eine heikle Angelegenheit, solange gewählte Volksvertreter darüber selbst befinden.

Gerade die Fraktionen in Düsseldorf stehen nicht in dem Ruf, sich die Taschen voll zu machen. Ihr Diäten-Modell, das auf allerlei steuerfreie Pauschalen verzichtete und Transparenz in eine zuvor undurchsichtige Bezahlung der Abgeordneten brachte, trug ihnen bundesweit Beifall ein. Darin mischte sich freilich viel Heuchelei, denn andere Parlamente versuchten diesen Kraftakt erst gar nicht.

Doch das Privileg, in eigener Sache zu entscheiden, blieb auch den nordrhein-westfälischen Abgeordneten erhalten. Zu welch verkorksten Resultaten dies führt, kann gerade besichtigt werden. Dass die Erhöhung der Diäten im Landtag einfach abgenickt wird, ohne Beschluss und Debatte, ist überhaupt nicht einzusehen. Wenn sie doch nichts zu verschweigen haben – warum erklären sie sich dann nicht?