Karlsruhe. .

Ein 25-jähriger Hamburger ist bei seiner Einreise nach Deutschland festgenommen worden. Der Deutsch-Syrer Rami M. soll terroristische Ausbildungslager besucht haben. Danach zog er laut Bundesanwaltschaft in den „Heiligen Krieg“.

Deutsche Sicherheitsbehörden haben einen 25-jährigen Terrorverdächtigen aus Hamburg bei seiner Ankunft aus Pakistan festgenommen. Rami M. sei am Mittwoch aufgrund eines Haftbefehls des Bundesgerichtshofs (BGH) bei seiner Ankunft am Flughafen in Frankfurt am Main festgesetzt worden, teilte die Bundesanwaltschaft am Donnerstag in Karlsruhe mit. Er befinde sich inzwischen in Untersuchungshaft. M. soll sich in Pakistan der Terrorgruppe „Islamische Bewegung Usbekistan“ (IBU) angeschlossen haben.

M. soll den Angaben zufolge zu einer Gruppe von zehn gewaltbereiten Islamisten gehört haben, die sich in der vor Kurzem geschlossenen, bereits von einigen Attentätern des 11. Septembers 2001 genutzten Hamburger Taiba-Moschee getroffen hatten und im März 2009 von dort in den „heiligen Krieg“ (Dschihad) nach Pakistan aufgebrochen waren. In Lagern der IBU sollen sie nach Erkenntnissen deutscher Sicherheitsbehörden eine terroristische Ausbildung durchlaufen haben.

„Es geht nicht um Anschläge in Deutschland“

Einen Einsatz in Deutschland strebte die sogenannte Hamburger Reisegruppe nach vorläufigen Erkenntnissen aber nicht an. Der Vorwurf gegen M. laute auf Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung, sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft. „Es geht nicht um Anschläge in Deutschland.“

Nach Angaben der Bundesanwaltschaft soll M. in Pakistan im Umgang mit Waffen und Sprengstoff ausgebildet worden sein und an Kämpfen teilgenommen haben. Im Juni diesen Jahres war der Deutsch-Syrer von pakistanischen Sicherheitskräften aufgegriffen worden und saß seitdem in Gewahrsam. Am Mittwoch wurde er dann von Pakistan aus nach Frankfurt geflogen und von den deutschen Behörden im Empfang genommen.

Die IBU will in Zentralasien einen fundamentalistischen islamischen Staat errichten und verübt in Afghanistan und Pakistan Terroranschläge auf örtliche Sicherheitskräfte sowie Soldaten der internationalen NATO-Schutztruppe ISAF, zu der auch Soldaten der Bundeswehr gehören. Dabei arbeitet die IBU nach den Angaben der Bundesanwaltschaft teils auch mit regionalen Taliban-Gruppierungen zusammen. Wegen der Beteiligung der Bundeswehr an der NATO-Mission zählt die Bewegung explizit aber auch die Bundesrepublik Deutschland zu ihren „Feinden“. (afp)