Brutal und blöd – so stellen sich immer noch viele den „typischen“ Rechtsextremen vor. Oft ist diese Wahrnehmung korrekt.
Immer öfter aber gesellt sich zu der dumpfen, leicht erkennbaren rechten Gewalt eine subtile, nicht minder menschenverachtende Propaganda im Internet. Das ist schon eine Weile so, aber die Geschwindigkeit, mit der sich Neonazis derzeit online ausbreiten, ist alarmierend.
Zwei Fehler sollten wir nicht machen. Erstens: das Internet verteufeln. Es lässt sich viel zu leicht missbrauchen, aber es ist kein „böses“ Medium. Keines, das nur Verführern, Blendern und politischen Wirrköpfen eine Bühne bietet. Nichts fürchten Diktatoren so sehr wie grenzenlose Meinungsfreiheit. Auch den extrem Rechten graut davor.
Zweitens gibt es keinen Grund zu glauben, dass man gegen diese massenhafte Verbreitung hässlicher Webseiten überhaupt nichts unternehmen könne. Anbieter wie schuelerVZ oder MyVideo leisten sich eigene Teams, die gezielt nach üblen Inhalten suchen und diese löschen. Andere Netzwerke gehen eher lässig mit unzulässigen Inhalten um. Wenn Facebook, Youtube und Co. hier mehr Interesse, Technik und Personal investieren würden, dann wäre viel gewonnen.