Karlsruhe. .
Die Bundesanwaltschaft klagt einen mutmaßlichen Terrorhelfer an. Salih S. soll für die so genannten Sauerland-Bomber gearbeitet haben und Mitglied in einer terroristischen Vereinigung gewesen sein.
Wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung hat die Bundesanwaltschaft Anklage gegen den 28 Jahre alten deutschen Staatsangehörigen Salih S. erhoben. Der mutmaßliche Terrorhelfer soll Mitglied der „Islamischen Jihad Union“ (IJU) sein und als Helfer für den im Sauerland-Prozess zu elf Jahren Haft verurteilten Terroristen Adem Yilmaz gearbeitet haben, wie die Anklagebehörde am Montag in Karlsruhe mitteilte. Er soll sich vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main verantworten.
Im Auftrag von Yilmaz soll Salih S. unter anderem mehrere zum paramilitärischen Einsatz geeignete Gegenstände wie GPS-Empfänger und ein Nachtsichtgerät für die IJU gekauft haben. Außerdem soll er im März 2007 Yilmaz seine EC-Karte nebst Geheimzahl überlassen haben, damit dieser sie im Interesse der „Islamische Jihad Union“ einsetzen konnte.
Er selbst habe sich dann auf Vermittlung des Sauerland-Terroristen in ein Ausbildungslager der IJU nach Waziristan im pakistanischen Grenzgebiet begeben, heißt es in der Anklage. Dort soll er eine mehrwöchige militärische Kampfausbildung absolviert und sich der IJU als Mitglied angeschlossen haben. Danach habe er mehrfach an Kampfhandlungen der IJU teilgenommen.
Der 28-Jährige war im November 2008 in der Türkei festgenommen und im Juli 2010 an Deutschland ausgeliefert worden. (apn)