Sechs Millionen Menschen in Pakistan stehen vor dem Nichts. Ihr Haus, die Ernte, das gesamte Hab und Gut ein Opfer der Fluten. Die Vereinten Nationen rechnen mit dem größten Hilfseinsatz in ihrer Geschichte.

Doch die Spenden- und Hilfsbereitschaft der Deutschen hält sich in Grenzen. Das hat viele Gründe und liegt keineswegs nur daran, dass Pakistan für viele ein Synonym für Terror, Taliban und Krieg ist. Die Katastrophen-Nachrichten der vergangenen Wochen überschlugen sich: die Meldungen über die Jahrhundertflut in Pakistan ging zwischen den Feuern in Russland, dem Hochwasser in Sachsen, die Überschwemmungen in China fast verloren. Nun aber wird klar, wie sehr die Menschen in Pakistan unsere Hilfe brauchen.

Und es ist wichtig, dass sie sie auch bekommen. Das ist nicht nur ein Gebot der Menschlichkeit. Es zuzulassen, dass sich Taliban und Islamisten-Gruppen als Retter in der Not aufspielen, ist gefährlich. Pakistan ist ein fragiler Staat und eine Atommacht. Alles, was den Extremisten in die Hände spielt, schwächt die Regierung. Den Menschen, die alles verloren haben, ist es egal, wer sie vor dem Verhungern bewahrt. Dem Westen sollte das nicht gleichgültig sein.