Berlin. .

Im Streit um die ­Verlängerung der Laufzeiten für Kernkraftwerke hat sich Unions-Vizefraktionschef Mi­chael Fuchs (CDU) für einen Energiewirtschaftsvertrag und gegen eine Brennelemente-Steuer ausgesprochen.

„Die Brennelementesteuer ist angreifbar, gegen diese kann geklagt werden“, sagte Fuchs dieser Zeitung. „Zudem könnte eine andere Koalition die Steuer erhöhen, sodass der Betrieb von Kernkraftwerken damit unrentabel wird.“

Betreiber verhandeln über Festbetrag

Aus diesem Grund verhandeln die Betreiber von Atommeilern derzeit mit dem Finanzministerium über einen Vertrag. Die Rede ist von einer Summe von 30 Milliarden Euro, die die Betreiber an den Bund zahlen sollen.

Fuchs bezeichnete den Energiewirtschaftsvertrag als „attraktive Alternative zur Brennelementesteuer, weil dieser auch die Möglichkeit bietet, über die haushalte­rischen Zwänge wie im Koalitionsvertrag vorgesehen, auch noch Mittel für die Erforschung von Speichertechno­logien und erneuerbare Energien zur Verfügung zu stellen.“

„Mieser Kuhhandel“

Im Gegenzug für die Verpflichtung zur 30-MilliardenAbgabe verlangte Fuchs die Garantie, „dass die Laufzeiten der Atomkraftwerke substanziell verlängert werden“. Die Atomexpertin der Grünen, Sylvia Kotting-Uhl, spricht von einem „miesen Kuhhandel“. Wenn sich die AKW-Betreiber mit dem Vertrag durchsetzten, „verspielt die Regierung jede Glaubwürdigkeit“.

Fuchs stellte sich zudem da­ge­gen, ältere Meiler vom Netz zu nehmen und neuere dafür länger laufen zu lassen: „Ich halte nichts davon, alte Atomkraftwerke abzuschalten, nur weil sie alt sind. Diese Frage muss sich allein an Sicherheitsaspekten orientieren.“