Hannover/Düsseldorf.
30 Millionen Dosen gegen Schweinegrippe wurden nicht angerührt. Abnehmer für den massenhaft zu viel georderten Impfstoff fanden sich nicht. Den Bundesländern droht ein Verlust von einer Viertel Milliarde Euro. Allein NRW bleibt auf 6,4 Millionen Impfportionen sitzen.
Fünf Wochen nach dem vorläufigen Ende der Schweinegrippe-Impfung droht den Bundesländern ein finanzieller Verlust von mehr als einer Viertel Milliarde Euro. Durch den gescheiterten Versuch einer Massen-Immunisierung wurden bundesweit rund 30 Millionen von Staats wegen gekaufte Impfdosen nicht angerührt. Alle Bemühungen, wenigstens einen Teil des überflüssigen Serums ins Ausland zu verkaufen, sind vorerst gescheitert. Das bestätigte eine Sprecherin des niedersächsischen Gesundheitsministeriums der WAZ.
Niedersachsen hatte im Namen aller 16 Bundesländer bereits seit Januar nach Abnehmern für den massenhaft zu viel georderten Grippeschutz gesucht. Zunächst zeigten zwar etliche Staaten Interesse, darunter Albanien, Moldawien, Mazedonien, der Kosovo und die Mongolei. Doch als weltweit die Angst vor der Schweinegrippe rapide sank, kam kein Verkauf zustande.
Nur knapp eine Million Menschen in NRW ließen sich impfen
Allein NRW bleibt dadurch auf 6,4 Millionen Impfportionen im Gesamtwert von 53,3 Millionen Euro sitzen. In NRW hatten sich zum Schutz vor der Schweinegrippe (H1N1-Virus) nur knapp eine Million Menschen „piksen“ lassen.
Nun hoffen die Länder, wenigstens einen Teil des Serums im Herbst wieder zu Geld machen zu können. Experten prüfen derzeit, ob der Impfstoff auch gegen die saisonale Grippe eingesetzt werden kann.