Die Menschen in New York leben mit einer pochenden Narbe. Es ist der „Ground Zero“ in Manhattan, jener Ort, an dem das World Trade Center mächtig in den Himmel ragte.
Dieser Platz, der nun erneut prächtig bebaut werden soll, ist ein Grab. Es erinnert die Menschen nicht nur an die 3000 Toten des 11. September 2001, sondern auch an ihre eigene Verletzbarkeit. Das mächtigste Land der Erde kann seinen Bürgern Sicherheit nicht garantieren. Dies ist der Schock des 11. September.
Der Bombenfund am Times Square gemahnt an dieses Trauma. Dieser belebte Platz liegt in der Mitte der Metropole, New Yorker Bürger sehen ihn nicht nur als zentralen Ort ihrer Stadt, er gilt ihnen als Mitte der Welt. Und genau hier sollte ein Inferno ausbrechen, sollten Menschen sterben. Wer immer diesen gottlob stümperhaft ausgeführten Anschlag plante, wollte nicht nur die Stadt, er wollte das Land dort treffen, wo es seinen Charakter am sinnfälligsten offenbart: wo Business und Glitzerwelt, Geld und Vergnügen, Kunst und Kommerz ein einmaliges und typisches Ambiente geschaffen haben.
Ob radikale Islamisten, regierungsfeindliche US-Gruppen oder ein hirnverbrannter Einzeltäter dahinter stecken – in ihrer mörderischen „Logik“ sind sie vereint.