Marktl.
Ein Unbekannter hat das Geburtshaus von Papst Benedikt XVI. in Marktl am Inn mit einem obszönen Spruch besprüht. Der Farbanschlag steht offenbar im Zusammenhang mit dem Skandal um sexuellen Missbrauch in der Katholischen Kirche.
Auf das Geburtshaus von Papst Benedikt XVI. in Marktl am Inn ist ein Farbanschlag verübt worden. Eine Zeugin habe den in blauer Farbe geschriebenen obszönen Schriftzug am Dienstagmorgen entdeckt, teilte die Polizei in Marktl mit. Ein Polizeisprecher sagte, es lasse sich ein Zusammenhang zum Skandal um den sexuellen Missbrauch in der Katholischen Kirche herstellen. Der unbekannte Täter habe offensichtlich eine Lacksprühdose benutzt. Den Schaden bezifferte die Polizei auf etwa 1500 Euro. Der Text wurde bereits kurz nach seiner Entdeckung wieder übermalt.
Auch 2006 gab es einen Farbanschlag
Anwohner des Geburtshauses erinnerten daran, dass auch kurz vor dem Besuch des Papstes in Marktl im Jahr 2006 zwei Farbbeutel an das Haus geworfen worden waren. Auch damals war die Farbe umgehend übermalt worden. Die Wahl Joseph Ratzingers zum Papst jährt sich am kommenden Montag zum fünften Mal.
Der Papst wurde am 16. April 1927 in der nahe des Wallfahrtsorts Altötting gelegenen kleinen Gemeinde geboren und verbrachte dort seine ersten Lebensjahre. Nach seiner Wahl zum Oberhaupt der katholischen Kirche erstand eine katholische Stiftung für einen Millionenbetrag das Geburtshaus und baute es um, inzwischen ist dort eine Dauerausstellung über das Leben Joseph Ratzingers untergebracht. (afp)