Düsseldorf.

Die Landesregierung plant offenbar eine Neuauflage der Internationalen Bauausstellung Emscherpark (IBA), die zwischen 1989 und 1999 das Gesicht des Ruhrgebiets entscheidend verändert hat. Bis 2020 solle „eine neue grüne Lunge für die Metropole Ruhr“ geben.

Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) will den bereits seit Jahren laufenden Prozess der Renaturierung des ehemaligen Emscher-Abwasserflusses mit einem ehrgeizigen städtebaulichen Gesamtkonzept unterstützen. „Wir wollen ein grünes Band von Dortmund bis Duisburg schaffen, das weit über die reine Renaturierung der Emscher hinausgeht“, sagte Rüttgers der WR.

Ihm schwebe „eine neue grüne Lunge für die Metropole Ruhr“ vor, erklärte der Ministerpräsident. Gemeinsam mit den Emscher-Städten und international bekannten Architekten wolle man Leben, Arbeiten und Wohnen am Wasser in zwei Etappen bis 2020 ermöglichen. „Mit der architektonisch und städtebaulich anspruchsvollen Entwicklung eines Bandes an Parks und Naturflächen entlang der Emscher tritt der Strukturwandel in eine neue Phase“, so Rüttgers.

Das Land wird sich trotz düsterer Haushaltslage finanziell erheblich engagieren. Eine Größenordnung will der nordrhein-westfälische Regierungschef heute bekannt geben. Der erweiterte Emscher-Umbau sei eines der Leitprojekte, Nordrhein-Westfalen zur umweltfreundlichsten Industrieregion Europas zu machen, sagte Rüttgers. Die Landesregierung will einen Koordinator einsetzen, der künftig Stadtplaner, Städte und Star-Architekten an einen Tisch bringt und die Verbindung zu anderen regionalen Strukturwandel-Projekten organisiert.

Erstes IBA-Projekt
von 1989 bis 1999

Während der IBA Emscherpark zwischen 1989 und 1999 hatte der bekannte Stadtplaner Karl Ganser dem Projekt ein Gesicht gegeben.

Die Emschergenossenschaft hat im Zuge der Emscher-Renaturierung seit 1992 bereits die Hälfte von rund 400 Kilometern neuer Kanalisation verlegt. Bis 2020 soll dieser ökologische Umbau-Prozess, der allein 4,4 Milliarden Euro kostet, abgeschlossen sein.