Dorsten/Koblenz.
Der Soldat, der am Karfreitag in Kundus schwer verletzt wurde, ist auf dem Weg der Besserung. Der 26-jährige Mann aus Dorsten empfing am Sonntag im Koblenzer Bundeswehr-Krankenhaus Besuch von Verwandten und äußerte sich erstmals zu den Vorfällen in Afghanistan, bei denen drei Bundeswehrsoldaten ums Leben kamen.
„Ich möchte, dass die Menschen in Deutschland verstehen, was in Afghanistan gerade passiert, und ich möchte, dass die Gesellschaft diesmal nicht nach ein paar Tagen wieder zur Tagesordnung übergeht“, sagte er „Bild am Sonntag“. Der Oberfeldwebel war erst fünf Wochen in Afghanistan, als sein Bundeswehr-Zug am Karfreitag beim Aufspüren von Sprengstofffallen unter Beschuss der Taliban geriet. Drei Kugeln trafen den jungen Mann.
Er wird wieder gesund
Seine Verletzungen wurden im Koblenzer Bundeswehr-Krankenhaus behandelt. Er wird nach Auskunft der Ärzte wieder vollkommen gesund. Zurückbleiben werden Narben.
In der Klinik schloss der 26-Jährige seine zweijährige Tochter in die Arme. Er sagt: „Sie kann noch nicht verstehen, was Krieg ist. Und glauben Sie mir: Es ist unangemessen, von kriegsähnlichen Zuständen zu sprechen. Dort, wo ich gerade herkomme, herrscht Krieg.“ Es sei schwer, Menschen den Krieg zu erklären, die keine Vorstellungen von der Realität in Afghanistan hätten. „Deshalb hilft es mir sehr, dass ich mich hier im Krankenhaus mit einem Kameraden austauschen kann, der auch bereits wieder auf dem Weg der Besserung ist. Wir müssen uns gegenseitig nichts erklären“, sagt er und fügt hinzu: „Ich werde eines Tages wieder nach Afghanistan gehen.“