Wolfenbüttel. Im niedersächsischen Atommülllager Asse besteht die akute Gefahr eines Deckeneinsturzes. Es könne zu einer Beschädigung der eingelagerten Fässer und zur Aufwirbelung von Salzstaub und radioaktiven Partikeln kommen, sagte ein Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz.

Im niedersächsischen Atommülllager Asse besteht die akute Gefahr eines Deckeneinsturzes. Wie das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) am Mittwoch mitteilte, seien unmittelbar über einigen Atommüllfässern mehrere Ablösungen an der Decke der Einlagerungskammer 7 erkennbar. Es müsse mit dem Fall eines größeren Gesteinsbrockens von der Decke auf Fässer gerechnet werden.

In der Folge könne es zu einer Beschädigung der eingelagerten Fässer und zur Aufwirbelung von Salzstaub und radioaktiven Partikeln kommen, sagte ein Sprecher. Freigesetzte Schadstoffe könnten in die Grubenluft und in andere Bereiche des Grubengebäudes gelangen. Eine Gefährdung der Umgebung des Atommülllagers bestehe aber nicht.

Die Einlagerungskammer 7 liegt in 725 Meter Tiefe. Es handele sich um eine offene Kammer, sagte ein BfS-Sprecher. Sie wurde bislang nicht vollständig mit Salzgrus verfüllt. Insgesamt lagern dort etwa 8500 Fässer mit schwach radioaktiven Abfällen. In der Kammer gebe es noch einige Fässer, die nicht oder nur teilweise in Salz eingebettet seien. Bereits Anfang dieses Jahres war bekannt geworden, dass die Einlagerungskammer 4 vom Einsturz bedroht ist. Dort lagern etwa 6000 Atommüllfässer. (ddp)

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