Brüssel. .

Die Brüsseler Kommissarin Malmström hat recht: Das Quälen von Kindern ist das scheußlichste aller Verbrechen. Hier trifft die größte Schäbigkeit des Motivs auf die größte Hilflosigkeit der Opfers. Und das Internet ist kein beliebiger Tatort. Es ist der Marktplatz dieses Verbrechens.

Es macht daraus ein Geschäft und schafft den Interessenten unendlich erweiterte Möglichkeiten, das Verbrechen anonym und damit straflos zu begehen.

Es ist möglich, diesen Abgrund an Unmenschlichkeit von allem anderen zu trennen, politisch, rechtlich, moralisch. Deswegen ziehen Warnungen nicht, wer gegen Kinderpornographie in die Freiheit des Internet eingreife, der werde im nächsten Schritt auch vor Zensur an harmloserer Stelle nicht zurückschrecken. Das ist Unsinn. Das eine führt nicht zum anderen. Man kann an diesem Punkt ein bekennender Zensor sein und in allen anderen ein Ultra-Liberaler.

Gewichtiger sind die Argumente, dass die Sperrung von Seiten von vornherein so gut wie unwirksam sei. Auf Youtube findet man Anleitungen, wie eine solche Sperre leicht zu umgehen ist? Mag sein, aber was heißt das? Nicht mehr als dies: Dies Verbot allein reicht nicht. Natürlich ist Löschen besser als Sperren. Aber wo immer man den Markt mit dem Verbrechen Kinderpornographie treffen kann, muss man es tun. Es ist gut, dass diese in Deutschland in Parteipolitik versackte Diskussion in der EU wieder auf die Agenda kommt.