Hamburg . .
Nach der Sponsoring-Affäre der NRW-CDU gibt es nun offenbar auch einen Fall bei der FDP. Einem Medienbericht zufolge geht es um gestückelte Rechnungen an ein Unternehmen, das dafür nur eine geringe Gegenleistung bekam.
Wegen dubioser Sponsoring-Geschäfte gerät nun auch die FDP in Erklärungsnot. Wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ am Samstag vorab berichtete, hat die Firma Prologo GmbH dem Internetunternehmen politikerscreen.de 2006 insgesamt sechs „Sponsorenbeiträge“ für FDP-Veranstaltungen in Rechnung gestellt. Prologo gehörte der FDP damals zu 80 Prozent. Insgesamt geht es um einen Betrag in Höhe von 100 000 Euro.
Als Gegenleistung für das finanzielle Engagement wurde dem Internetunternehmen lediglich der Abdruck des Firmenlogos auf Veranstaltungs-Drucksachen und die Auslage von Werbebroschüren in geringer Stückzahl in Aussicht gestellt. Politikerscreen firmiert heute unter dem Namen PMI Portal.
Alle Prologo-Rechnungen auf denselben Tag datiert
Das Nachrichtenmagazin beruft sich auf Rechnungen, wonach politikerscreen den Landeshauptausschuss der FDP in Rheinland-Pfalz sowie zwei FDP-Empfänge, einen Bildungs-Kongress und die Parteifeier zum 70. Geburtstag von Ex-Außenminister Klaus Kinkel unterstützte. Auch Sponsorenbeiträge für einen Kongress des FDP-Bürgerfonds, der Parteispenden für die Liberalen sammelt, sollte politikerscreen an Prologo zahlen.
Wie der „Spiegel“ weiter berichtete, sind alle Prologo-Rechnungen auf denselben Tag datiert und ergeben addiert genau 100 000 Euro. Zu der Frage, ob der Gesamtbetrag bewusst gestückelt wurde, wollten sich auf Anfrage des Magazins weder Prologo noch politikerscreen.de äußern. Auch die FDP wollte sich gegenüber dem Magazin nicht äußern.(ddp)