Düsseldorf. .

Trotz der Querelen um die Teilnahme der großen Moscheeverbände an der von der Bundesregierung organisierten Islamkonferenz hält NRW an eigenen Plänen für eine solche Gesprächsplattform auch auf Landesebene fest.

Ziel sei es weiterhin, den Dialog mit islamischen Organisationen künftig breiter anzulegen, bestätigte eine Sprecherin von Integrationsminister Armin Laschet (CDU) am Freitag. Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) hatte zu Jahresbeginn eine eigene Islamkonferenz für NRW angekündigt.

Bislang suchten die Landesministerien projektbezogen den Kontakt zu den vier großen Verbänden im Koordinationsrat der Muslime. Dabei ging es vor allem um den bekenntnisorientierten Islamunterricht. Zwar wird an 130 Schulen an Rhein und Ruhr „Islamkunde“ unterrichtet, die Bemühungen um einen islamischen Religionsunterricht im engeren Sinne scheiterten jedoch immer wieder.

Pilotprojekte in Duisburg und Köln kamen auch deshalb nicht zustande, weil die Kommunikation der Islamvertreter untereinander nicht ganz einfach ist. „Der Islam ist nicht organisiert wie eine Kirche, wo es ein Oberhaupt gibt, mit dem man dann zu verbindlichen Regelungen kommen kann“, so Integrationsminister Laschet gestern. Es hält deshalb eine Islamkonferenz, die auf Bundesebene erstmals vor vier Jahren ins Leben gerufen wurde, weiter für die beste Gesprächsplattform.

Laschet unterstützt die Haltung de Maizieres, der den zweitgrößten Moschee-Dachverband Islamrat von der Konferenz ausgeschlossen hatte, weil gegen dessen Mitglied Milli Görüs strafrechtliche Ermittlungen laufen. Dennoch wünscht man sich gerade in Nordrhein-Westfalen, wo die wichtigsten Islamvertreter ihren Sitz haben, dass die Irritationen ausgeräumt werden.