Das Grimme-Institut und seine unabhängige Jury haben Qualitätsfernsehen gefördert, so lange sie Preise vergeben, und sie vergeben die Trophäen schon ziemlich lange, dieses Jahr zum 46. Mal.

Qualitätsfernsehen – das stand sehr oft für tiefsinnige Fernsehspiele und hintersinnige Dokumentationen. Scherz, Ironie, Satire wurden eher beiläufig gewürdigt.

Das ändert sich jetzt. Mit Grimme-Preisen für Oliver Welkes „heute-show“ (ZDF) und „Ina Nacht“ (ARD) honoriert die Jury den Mut der Öffentlich-Rechtlichen, in der intelligenten Unterhaltung Neues zu wagen – und das in der Krise, wo TV-Gewaltige Experimente gemeinhin stärker meiden als Mäuse die Katze. Grimme indes entdeckt den Spaß.

Ein weiteres Ausrufezeichen hat die Jury gesetzt, in dem sie demonstrativ zwei Info-Formate des Privatfernsehens auszeichnete – in Zeiten, wo sich mancher Buchhalter in der Branche die Nachrichten sparen will. Bei N24 singen sie davon ein garstig’ Lied.

Und noch eines: Sowohl die „Karawane der Hoffnung“ im Rahmen von „Galileo Spezial“ bei ProSieben als auch die DSF-Doku „Tabubruch“ über schwule Fußballer zeigen, dass auch bei den Privaten gutes Fernsehen machbar ist. Die Grimmes machen Mut – Filmemachern wie Programm-Entscheidern.