Berlin. .

Grünen-Chefin Claudia Roth hält Guttenbergs Verhalten in der Kundus-Affäre für feige. In einem Interwiew nahm der Verteidigungsminister seine Vorwürfe an Ex-Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan zurück. Roth kritisierte den Versuch, sich seicht aus der “Affäre zu winden“.

Die Grünen werfen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) Feigheit bei der Aufklärung der Kundus-Affäre vor. Parteichefin Claudia Roth sagte am Mittwoch in Berlin, Guttenberg versuche, durch „feiges Abrücken von alten Torheiten den Kopf nochmals aus der Schlinge zu ziehen“. Zuvor hatte Guttenberg in einem Interview seine Kritik an Ex-Generalsinspekteur Wolfgang Schneiderhan relativiert. Dieser hatte sich vehement gegen den Vorwurf des Ministers verwahrt, Akten, Dokumente oder Unterlagen unterschlagen zu haben.

Gutenberg sagte jetzt, dass er „nie den Eindruck“ hatte, Schneiderhan oder Ex-Staatssekretär Peter Wichert hätten „vorsätzlich oder böswillig“ gehandelt. Im Zuge der Kundus-Aufklärung hatte der CSU-Politiker beide Spitzenmänner im Verteidigungsministerium mit der Begründung entlassen, ihm seien wichtige Unterlagen zur Bewertung des Luftschlages von Kundus vorenthalten worden. Jetzt spricht Guttenberg lediglich davon, dass ihm „anlässlich meiner ersten Bewertung des Vorfalls“ Meldungen, Berichte und Unterlagen „nicht vorgelegt“ wurden.

Ohne Aufklärung keine Glaubwürdigkeit

Für Roth ist das nur ein Rückzugsgefecht des Ministers: „Der sonst so parkettsichere von und zu Guttenberg schliddert gefährlich beim abermaligen Versuch, sich möglichst seicht aus der Kundus-Affäre zu winden. Doch auch, wenn ihm diese von seinem Vorgänger nur vererbt wurde: Die Fehler, die er seitdem bei der Aufarbeitung des Bombenabwurfs gemacht hat, sind keine Petitessen.“ Ohne eine lückenlose Aufklärung sei die Glaubwürdigkeit des Ministers „ein für alle mal beschädigt“. (ddp)