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Der Skandal um missbrauchte Schüler in der hessischen Odenwaldschule zieht weitere Kreise. Inzwischen sind 24 Betroffene bekannt. Zwei Lehrer sollen sich – so die Frankfurter Rundschau – eine Schülerin „geteilt“ haben. Schulleiterin Margarita Kaufmann erklärte, seit Sonntag hätten sich vier weitere Altschüler mit Missbrauchserfahrungen gemeldet. Mindestens einen Fall habe es nach 1985 gegeben. Sie rief in einem Brief 900 Ehemalige dazu auf, etwaige weitere Vorfälle zu berichten, um „schnell aufklären zu können“. Bildungsministerin Schavan (CDU) forderte, die Verjährungsfrist für sexuellen Missbrauch (20 Jahre) zu erhöhen. Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) lehnte dies erneut ab. Peter Silbernagel, Chef des Philologenverbandes NRW, zeigte sich erschüttert angesichts der Fälle. Die Verantwortlichen, auch die Eltern, „haben womöglich zu viel weggesehen“, sagte er der WAZ. Georg Ratzinger, ehemaliger Regensburger Domkapellmeister, hat sich von Prügel-Praktiken in der Internatsvorschule der Regensburger Domspatzen distanziert. „Das Ausmaß dieser brachialen Methoden von Direktor M. war mir nicht bekannt“, sagte Ratzinger der Passauer Neuen Presse. Hätte er mehr gewusst, „dann hätte ich schon damals etwas gesagt“.