Womöglich hat Armin Laschet am Ende die Rechnung ohne Norbert Röttgen gemacht. Doch derzeit spricht mehr dafür, dass der frühere Integrationsminister das Rennen um den CDU-Landesvorsitz, falls es dazu überhaupt kommt, für sich entscheidet.
Denn maßgebliche Kräfte in der Landesspitze unterstützen Laschet, und gegen den Bundes-Röttgen spricht vor allem eines: Als Berliner Umwelt und ohne Landtagsmandat hätte er kaum Zeit und Möglichkeit, die neue Ministerpräsidentin Hannelore Kraft vor Ort zu stellen. Das wöge umso schwerer in einer Phase, da der politische Tend wieder mehr in Richtung Rot-Grün geht.
Das allein ist allerdings noch kein Qualitätssiegel für die gestern wortreich angepriesene „Landeslösung”. Denn das Düsseldorfer Trio, das nun eine Achse gegen Röttgen schmiedet, hat vor drei Monaten ebenso geschlossen die Landtagswahl für die CDU vergeigt. Siegertypen sehen anders aus. Wer wüsste das besser als Laschet, der gerade erst bei der Wahl zum CDU-Fraktionschef das Nachsehen hatte.
Aber es musste wohl schnell gehen. Und noch ehe die nordrhein-westfälische CDU ihre verheerende Wahlniederlage analysiert hat, zimmert sie ihr Personaltableau. Ob es tragfähig ist, muss sich noch zeigen.