Berlin. .
Geringverdiener in einer Vollzeitstelle haben mehr Geld als jemand, der nicht arbeitet. Dies geht aus einer Studie hervor, die der Paritätische Gesamtverband am Montag in Berlin vorgestellt hat.
Damit reagierte der Verband auf Äußerungen von Außenminister Guido Westerwelle (FDP). „Wer arbeitet, muss mehr haben als der, der nicht arbeitet – diese Forderung wird so penetrant wiederholt, bis auch der letzte das Gefühl hat, in Deutschland lohne es sich nicht mehr zu arbeiten“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Ulrich Schneider. Der Paritätische hat 196 Fälle für verschiedene Niedriglohnbranchen und Haushalte durchgerechnet. Und kam zum Ergebnis, dass selbst Arbeitnehmer mit sechs Euro Stundenlohn mehr Geld haben als Empfänger von Hartz IV in vergleichbaren Lebenslagen. Der Lohnabstand liege bei 260 bis 900 Euro, auch bei „Aufstockern“. Schneider kritisierte Berechnungen vom Karl-Bräuer-Institut, die Wohngeld und Kinderzuschläge für Nicht-Hartz-Empfänger „unverfroren unterschlagen“ hätten.