Düsseldorf. .

Weil er im Bundestagswahlkampf mit einem hierzulande nicht anerkannten Doktortitel angetreten ist, steht der Steinfurter CDU-Abgeordnete Dieter Jasper in der Kritik. Der örtliche CDU-Kreisverband gab bekannt, Jasper haben einen „Fehler“ eingestanden.

Schmückte sich mit einem Doktor-Titel aus der Schweiz: Der Steinfurter CDU-Bundestagsabgeordnete Dieter Jasper. Foto: CDU
Schmückte sich mit einem Doktor-Titel aus der Schweiz: Der Steinfurter CDU-Bundestagsabgeordnete Dieter Jasper. Foto: CDU

Der münsterländische CDU-Bundestagsabgeordnete Dieter Jasper steht wegen eines umstrittenen Doktortitels in der Kritik. Wie mehrere Zeitungen berichteten, hat der CDU-Politiker einen in Deutschland nicht gültigen Doktortitel geführt. Die Emsdettener Linke-Bundestagsabgeordnete Kathrin Vogler beschwerte sich laut „Bocholter-Borkener Volksblatt“ am Dienstag schriftlich bei Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) über Jasper.

Bei der Bundestagswahl im September 2009 hatte Jasper für die CDU im Wahlkreis 129 - Steinfurt III das Direktmandat gewonnen. Sein Sieg fiel jedoch mit einem Vorsprung von 2,0 Prozent vor dem SPD-Bewerber relativ knapp aus.

“Als Abgeordnete und Wählerin aus dem Wahlkreis 129 möchte ich sie bitten, das Wahlergebnis für die Direktwahl in diesem Wahlkreis zum 17. Deutschen Bundestag überprüfen zu lassen und Neuwahlen in diesem Wahlkreis zu veranlassen“, schrieb Vogler dem Zeitungsbericht zufolge an Lammert. Auch regionale SPD-Politiker beklagten sich demnach beim Parlamentspräsidenten. Die Grünen hatten den Rücktritt des CDU-Bundestagsabgeordneten verlangt.

Kreisvorstand gibt Jasper Rückendeckung

Ein Sprecher des Bundestags kündigte an, das Einspruchsschreiben Voglers werde nun geprüft. Nach Angaben der Linke-Abgeordneten war der CDU-Politiker Jasper auf dem Stimmzettel im Wahlkreis 129 mit dem Doktortitel als Namenszusatz erschienen.

Jasper war am Dienstag nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Auf seiner Homepage ist nur der Hinweis „wird momentan überarbeitet“ zu lesen. Laut Medienberichten hatte er den Doktortitel im Wahlkampf geführt, räumte jedoch im Januar ein, dass der Titel der Freien Universität Teufen aus der Schweiz in Deutschland nicht anerkannt wird.

Bereits Anfang Februar hatte sich der CDU-Kreisverband Steinfurt mit dem Abgeordneten solidarisiert. Man bedauere den von Dieter Jasper „selbst eingestandenen Fehler, unberechtigt einen Doktortitel geführt zu haben“. Nach einem „ausführlichen und offenen Gespräch“ mit Jasper sei der CDU-Kreisvorstand „nach wie vor von der persönlichen Integrität des Bundestagsabgeordneten überzeugt und weist deshalb Forderungen nach einem Rücktritt zurück“. (ddp)